Hier finden sich wichtigen Fragen und Antworten zu dem von 28.02. - 20.03.2019 unter dem Titel "Wechsel/Wirkung" stattfindenden Ämtertausch von Uwe Schneidewind/Wuppertal Institut und Berthold Schneider/Oper Wuppertal. Die FAQ-Liste wird laufend aktualisiert (Stand: 09.02.2019)
Wann findet der Ämtertausch im Rahmen von „Wechsel/Wirkung“ statt?
Für genau drei Wochen, vom Do, 28.02.2019 bis zum Mi, 20.03.2019 tauschen Opern-Intendant Berthold Schneider und Wuppertal-Instituts-Präsident Uwe Schneidewind ihre Büros. Der Ämtertausch startet am Vormittag des 28.02. mit einer gegenseitigen Schlüsselübergabe.
Wie ist die Idee zum Ämtertausch entstanden?
Im Herbst 2018 hat das Wuppertal Institut ein neues "Kursbuch" zur Nachhaltigen Entwicklung veröffentlicht (Schneidewind, Uwe/Wuppertal Institut: Die Große Transformation. Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels, Fischer Verlag). In dem Buch spielt der Begriff der "Zukunftskunst" eine zentrale Rolle. Mit ihm wird betont, dass Transformationsprozesse zu einer nachhaltigen Entwicklung nur verstanden und gestaltet werden können, wenn sie sich auch der Kreativität, der Beobachtungs- und Interventionsmuster der Kunst gegenüber öffnen. Die Wuppertaler Buch-Vorstellung fand am 2. Oktober 2018 im Foyer der Oper Wuppertal statt – u.a. mit einer Podiumsdiskussion zur Rolle von Kunst und Wissenschaft in gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Am Ende dieser Diskussion machte Berthold Schneider den Vorschlag zum jetzt stattfindenden Ämtertausch, um die o.g. Fragen durch eine besondere Form der Intervention zu vertiefen. Uwe Schneidewind nahm das Angebot an.
Warum der Titel "Wechsel/Wirkung" für den Ämtertausch?
Der Titel drückt aus, dass durch den zeitlich befristeten Wechsel der Leitungspositionen Wirkungen auf sehr unterschiedlichen Ebenen angestrebt sind: (1) Wirkungen auf die Tauschenden, ihren Blick auf ihre Organisation, auf ihr eigenes Führungsverständnis, (2) Wirkungen auf die beiden Organisationen durch die Arbeit mit einem neuen, fachfremden Chef, (3) Wirkungen auf die (Stadt)-Gesellschaft: als Impuls für andere Organisationen, für die Diskussion über das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst und ihre gesellschaftliche Bedeutung.
Wie läuft der Ämtertausch ab und welchen formalen Rahmen gibt es dafür?
Berthold Schneider und Uwe Schneidewind treten in den drei Wochen umfassend in die Funktion ihres jeweiligen "Tauschpartners" ein. Sie übernehmen möglichst umfänglich dessen Rolle in der jeweils anderen Organisation. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Institutionen und entsprechende Vertraulichkeitsvereinbarungen gewährleisten den entsprechenden formalen Rahmen.
Was können Oper und Wuppertal Institut voneinander lernen?
Zu der Frage der gegenseitigen Anknüpfungspunkte entstanden schon im Vorfeld eine Reihe von Überlegungen (vgl. z.B. den Beitrag "Was das Wuppertal Institut von der Oper lernen kann"). Ein großer Teil der konkreten Lernimpulse wird sich zudem während des konkreten Tausches ergeben.
Wie wird der Ämtertausch begleitet?
Der Ämtertausch wird durch ein Team aus dem Philosophen Christian Grüny und dem Künstler und Organisationsentwickler Daniel Hoernemann begleitet. Beide haben vielfältige Erfahrungen mit kontext-übergreifenden Kultur- und Organisationsinterventionen. Sie waren eng in die Vorbereitung des Ämtertausches eingebunden und sichern die laufende und abschließende Reflexion der während des Ämtertausches gemachten Erfahrungen.
Wie wird der Ämtertausch ausgewertet?
Neben der Begleitung durch das Team Grüny/Hoernemann führen Berthold Schneider und Uwe Schneidewind während des Ämtertausches ein "Wechsel/Wirkung"-Tagebuch und dokumentieren die gemachten Erfahrungen. Die Eindrücke aus dem Ämtertausch werden nach dem Tausch einmal mit den Belegschaften von Oper und Wuppertal Institut aufgearbeitet. Zudem ist eine Dokumentation und Diskussion der über die Organisationen hinaus wirkenden Effekte geplant.
Soll es weitere Ämtertausche geben?
Der Ämtertausch zwischen Oper und Wuppertal versteht sich durchaus als Impuls zur Nachahmung – sowohl in der Oper und im Wuppertal Institut, aber auch für andere Organisation in Wuppertal und darüber hinaus. Die Dokumentation der Erfahrungen der Wechsel/Wirkung sollen das unterstützen.