Ein Gast-Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Philipp Schepelmann
Neue Formen der politischen Governance spielen eine zentrale Rolle in der Gestaltung der "Großen Transformation". Die Governance der Energiewende in NRW ist ein interessanter Impulsgeber für neue Wege politischer "Zukunfskunst".
Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) will im Rahmen ihrer Strategie 2030 80 Milliarden US$ in Klimaschutz und –anpassung investieren. Das ist eine Menge Geld. Doch wie kann so viel Geld sinnvoll von einer Bank investiert werden, die traditionell eher konventionelle, CO2-intensive Entwicklungspfade gefördert hat?!
Es gibt hunderte Möglichkeiten für strukturellen Wandel, aber tausende Faktoren, die den Wandel beeinflussen. Der Erfolg von Zukunftskunst hängt von geographischen, kulturellen, ökonomischen, oder politischen Dispositionen ab, die wir in unterschiedlichen Konfigurationen antreffen. Komplexe Systeme sind nicht determinierbar und daher wird man nie voraussagen können, wie sich Strukturwandel konkret vollziehen wird. Daher empfehlen wir einen realexperimentellen Zugang und beschleunigte Mechanismen, damit unterschiedliche Regionen Zukunftskunst gemeinsam erlernen können.
Ein besonders herausragendes Reallabor ist Nordrhein-Westfalen. Der Beitrag “Governance of Low-Carbon Energy System Transitions” hat einige unsere Erfahrungen für die ADB zusammen gefasst . Die deutsche Energiewende ist weltweit das einzige Beispiel einer umfassenden Transformation eines kompletten nationalen Energiesystems! NRW spielt dabei eine besondere Rolle, die wir bereits in dem Artikel “The Eco-restructuring of the Ruhr District as an Example of a Managed Transition”zusammen gefasst haben.